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Jetzt macht der OVH Theater
Romantisches Konzert mit Spaziergang
Ein himmlisches Vergnügen (KSTA)
Entertainment mit...(WZ)
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Hier finden Sie die Presseartikel über den Orchesterverein aus dem Jahre 2015. Rechts können Sie die verschiedenen Anlässe direkt auswählen.


Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 30.10.2015, Von Ekkehard Rüger

Jetzt macht der OVH Theater

Im Januar wirkt das Orchester an der europaweit tourenden Produktion „En avant, marche!“ mit, die dann im Schauspiel Köln gastiert.

Eine Szene aus „En avant, marche!“ Die Musiktheater-Produktion ist am 12. und 13. Januar in Köln zu sehen. Foto: Phile Deprez

Burscheid. Dass der Orchesterverein Hilgen (OVH) gerne Grenzen austestet, ist fast schon ein Markenzeichen der Blasmusiker. Opernerfahrung gibt es reichlich, auch einen bereits Jahre zurückliegenden Auftritt im Kölner Schauspielhaus. Doch jetzt werden 30 OVH-Musiker erstmals an einer Theaterproduktion mitwirken und dabei auch kostümiert auf der Bühne unterwegs ein.

„En avant, marche!“ heißt das Musiktheater-Stück, das derzeit europaweit auf Tour ist. Gent, Antwerpen, Barcelona, Turin, Paris und Amsterdam sind nur einige der Stationen vor Köln am 12. und 13. Januar. Beim Internationalen Kulturfestival in Edinburgh wurde die Produktion mit dem renommierten Kritiker-Preis „Herald Angel Award“ ausgezeichnet.

Verantwortlich für die Produktion sind die Regisseure Alain Platel und Frank Van Laecke sowie der Komponist Steven Prengels. Dabei wird der belgische Choreograf Platel oft mit der inzwischen verstorbenen Tanztheater-Ikone Pina Bausch verglichen. An ihren Auftrittsorten kooperieren die Künstler jeweils mit einem 30-köpfigen Blasorchester aus der Region. Für die zwei Termine im Schauspiel Köln (Ausweichspielstätte Schanzenstraße) ist die Wahl auf den OVH gefallen.

Vermittelndem Musiker war der Ruf des OVH präsent

Möglich wurde das, weil dem Posaunisten Achim Fink der ausgezeichnete Ruf des OVH bewusst war. Fink wird seit Jahrzehnten vom Kölner Schauspiel beauftragt, wenn es darum geht, Musiker außerhalb des Ensembles für Aufführungen zu verpflichten. Im Falle des belgischen Gastspiels schien es ihm angesichts des Notenmaterials angezeigt, auf ein eingespieltes Orchester zurückzugreifen.

Zwei Wochen ist es her, dass der OVH-Vorsitzende Martin Mudlaff die erste Anfrage erhielt. Vier Stücke sind gefordert, „wir kennen zwei davon, aber nicht in dieser Bearbeitung.“ Neben dem Notenmaterial wird den Musikern auch ein Anleitungsvideo zur Verfügung gestellt. Denn mit dem Musizieren allein ist es nicht getan.

„Wir müssen von allen Musikern Maße nehmen“, sagt Mudlaff. Zur Kostümierung kommen festgelegte Wege, die im Vorfeld eingeprobt werden müssen. „Darauf werden wir vielleicht mehr Zeit verwenden müssen als auf die musikalische Einstudierung“, glaubt der Vorsitzende. Denn mit dem Theaterensemble gibt es nur einen längeren Testlauf am Tag vor der ersten Aufführung und noch einen Durchlauf am Aufführungstag selbst.

„Wir sind gespannt und aufgeregt und empfinden das Engagement als besondere Auszeichnung“, sagt Mudlaff. Zusätzlich freut er sich über die vereinbarte „ordentliche Gage“. Das Geld kann der OVH gerade im nächsten Jahr gut gebrauchen, wo allein schon die Busfahrt und der Instrumententransport zum Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm Tausende Euro verschlingen wird.


Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 09.09.2015, Von Wiebke Haas-Lefers

Romantisches Konzert mit Spaziergang

Sicher führt Dirigent Timor Chadik den Orchesterverein Hilgen durch den ersten gemeinsamen Auftritt im Altenberger Dom.

Der OVH trat am Sonntag erstmals mit Dirigent Timor Chadik dort auf, wo vor einem Jahr Johannes Stert verabschiedet worden war: im Altenberger Dom.

Altenberg. „Dom-Taufe“ des neuen Chefdirigenten: Timor Chadik und der Orchesterverein Hilgen präsentierten sich am Sonntagdas erste Mal gemeinsam im Altenberger Dom, wo fast auf den Tag genau vor einem Jahr Chadiks Vorgänger Johannes Stert verabschiedet worden war.

Zum Auftakt erklingt Richard Strauss’ Lied „Allerseelen“ in der Bearbeitung des amerikanischen Komponisten Albert Davis für sinfonisches Blasorchester. Auf dem Fundament der tiefen Blechbläser entfaltet Chadik die gut ausgearbeiteten Stimmen der Holzbläser und führt das Orchester zu einem reichen, orgelähnlichen Klang. In den mischt sich dann ein neuer Ton: der Brandmelder des Altenberger Doms.

Witz der Komposition geht im Konzertraum verloren

Auch die leisen Passagen der nun folgenden „Variations on ‚America’“ von Charles Ives leiden unter den andauernden Störtönen von draußen. Doch nicht nur darunter: Obwohl im Original für Orgel komponiert, sperren sich die Variationen in der Bearbeitung von William Schuman gegen die Klangmöglichkeiten des Konzertraums. Der Witz der Komposition, die die Melodie der britischen Nationalhymne einer munteren Reihe von Variationen unterwirft, geht damit verloren.

Unbeeindruckt vom Geräusch der Alarmanlage und einem in die Sakristei eilenden Feuerwehrmann arbeitet der OVH sich dennoch konzentriert voran, bevor der Dirigent wenige Takte vor Schluss abbrechen muss: Axel Stähler von der Freiwilligen Feuerwehr Odenthal fordert die rund 300 Konzertbesucher auf, den Dom umgehend zu räumen, da man den Grund für das Auslösen des Brandmelders noch nicht gefunden habe. So mutiert der musikalische Spaziergang zu einem kurzen Sonntagsspaziergang vor den Altenberger Dom.

Mit der „Nimrod“-Variation aus den „Enigma-Variationen“ von Edvard Elgar und dem Befund „Fehlalarm“ wird das Konzert 15 Minuten später fortgesetzt. Ausgewogen zwischen Holz- und Blechbläsern entwickelt sich aus dem zarten Beginn des Adagios eine beeindruckende Klangfülle, die sich geradezu maßgeschneidert in den Kirchenraum schmiegt. Mit diesem Werk in der Bearbeitung von Alfred Reed belegt der Orchesterverein zugleich, dass er in diesem Jahr wieder zu Recht den ersten Platz beim Landesorchester-Wettbewerb NRW errungen hat.

„Abgespeckt“ geht es weiter: Nur 13 Musiker folgen Timor Chadiks klarem und sicherem Dirigat bei der „Bläserserenade Es-Dur Opus 7“ von Richard Strauss, die restlichen rund 50 Musiker nehmen rechts und links des Orchesterpodiums Platz. Die Konzentration des Klangkörpers auf ein gedoppeltes Holzbläser-Quintett mit vier Hörnern fügt sich hervorragend in die Akustik des Raums, lässt Platz für filigrane Stimmführung und Spielfreude.

Von verträumt bis hymnisch und tänzerisch reicht das Spektrum der sechs Sätze des folgenden „Lincolnshire Posy“ von Percy Aldridge Grainger. Die Trompeten eröffnen den Reigen, ein fröhlicher Tanz schließt die Liedsammlung. Dazwischen: souveräne Soli bei den Trompeten und den Saxofonen, gut gearbeitete Register, doch die Dom-Akustik lässt die vielen verschiedenen Facetten nicht schillern.

Souverän meistern die Holzbläser die heikle Intonation des Anfangs

Am Ende des Programms steht der „Klassiker des OVH-Dom-Konzerts“: „Elsas Zug zum Münster“ aus der Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner. Souverän meistern die Holzbläser die heikle Intonation des Anfangs, aus dem Chadik mit dem OVH den vollen Wagner-Klang entwickelt. Als Zugabe erklingt der „Irish Tune“ von Percy Aldridge Grainger, den Dirigent und Orchester liebevoll und behutsam gemeinsam zum Ausklang formen.


Kölner Stadt-Anzeiger Rhein-Wupper, Ausgabe vom 22.06.2015

Ein himmlisches Vergnügen

SERENADENKONZERT Der OVH verändert sich unter Timor Chadik. Man weiß nur noch nicht, mit welchem Ziel.

Von Timm Gatter

OVH Serenade, KSTAJunior- und Junges Orchester eröffneten das Open-Air-Konzert des Orchestervereins Hilgen in der Kirchenkurve. Foto: Ralf Krieger

Burscheid. Timor Oliver Chadik kam, sah und siegte: Der neue Dirigent des Orchestervereins Hilgen (OVH) legte am Samstagabend beim Serenadenkonzert in der Kirchenkurve ein bravouröses Beispiel seiner Könnens ab. Unter großem Beifall, bejubelnden Pfiffen und vielen Bitten um Zugaben verwandelte er das Open-Air-Konzert zu einem musikalisch-jazzigen Hochgenus. Gewissermaßen ein himmlisches Vergnügen – der Song „Fly Me to the Moon“ bildete das Motto der Show.

Nicht nur die älteren Besucher in der voll besetzten Kirchenkurve – der Bauhof hatte alle seine Stühle zur Verfügung gestellt – goutierten das Intermezzo. Einige erinnerten sich sogar an Rundfunksendungen der 50er-Jahre. Herrmann Büscher aus Wermelskirchen: „Ich hörte als 14-Jähriger begeistert den amerikanischen Soldatensender AFN Frankfurt – „Station of the Stars“ mit Glenn Miller und Benny Goodman. Heute bin ich wieder Jugendlicher. Wunderbar.“ In der Tat: Chadik, der vor 38 Jahren in Bangkok geborene Oberstleutnant der Bundeswehr und Leiter der renommierten Bundeswehr-Big-Band in Euskirchen, formte für den Abend aus dem OVH-Klangkörper ein dynamisches jazziges Orchester – Kurt Edelhagen und Clark Boland lassen grüßen. In der persönlichen Begegnung bescheiden und zurückgenommen, entwickelt Timor Chadik am Dirigentenpult ungeahntes Temperament und fordert Disziplin. Das ist kein Widerspruch. Als ob er an unsichtbaren Fäden zöge, beherrscht er den OVH mit knappen Gesten. Die Sprache seiner Hände ist kraftvoll, sie bestimmt exakt die Lautstärke der einzelnen Blasinstrumente, das Tempo und den Tempowechsel.

"Eigentlich sollte die Kirchenkurve viel häufiger für Veranstaltungen genutzt werden – der Ort ist einfach fantastisch" Jürgen Müller, ehemaliger Stadtbrandmeister

Timor Chadik, KSTADirigent Timor Chadik wurde in Bangkok geboren. Foto Ralph Krieger

Die ausgeklügelte Balance zeigt sich bereits beim ersten Stück, „There’s No Business Like Show Business“. Das Orchester heizt ein bei den kühlen Sommertemperaturen. Niemand scheint mehr zu frieren. Auf die etwas zu lang geratenen Zwischentexte sollte der OVH allerdings künftig besser verzichten. Denn die Zuhörer wollen weiter zügig dem „Himmel ganz nah“ sein: Mit dem jazzigen „Danzón No. 2“ vom Mexikaner Arturo Márquez geht es in die nächste Runde. Danach folgt unter anderem das besonders umjubelte „Fly Me to the Moon“ sowie ein dynamisches Medley aus „My Fair Lady“.

Dirigent und Orchester bilden bis zum letzten Ton der Kompositionen eine mit Recht gefeierte seh- wie hörbare Einheit. Ein exzellenter musikalischer Spaß – passend zum tollen Burscheider Ambiente. „Eigentlich sollte die Kirchenkurve viel häufiger für Veranstaltungen genutzt werden – der Ort ist einfach fantastisch“, lobte der ehemalige Stadtbrandmeister Jürgen Müller.

An dieser Einschätzung hat der Orchesterverein Hilgen großen Anteil. Bereits die Konzerte im „Vorprogramm“ mit seinem Junior-Orchester unter der Leitung von Heide Wendt und dem Jungen Orchester unter dem Dirigat von Viola Wertgé haben mit ihren Werken überzeugend zum Gelingen des Serenadenkonzertes beigetragen. So nah war der Mond selten in der Lindenstadt.

Preisträger geehrt

Bürgermeister Stefan Caplan überreichte beim Serenadenkonzert die von der Stdat gestifteten Bücher-Gutscheine für die Burscheider Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“: Einen ersten Preis errangen Mirja Wittke (13, Querflöte), Lydia Cavell (13, Klavier), Ronny Morawietz (14, Trompete), Sophia Henke (14, Horn). Zweite Preisträger waren Lena Willuweit (13, Querflöte), Sonja Wetzel (15, Querflöte), Sarah Witzel (15, Klavier). Über einen ersten und zugleich zweiten als Gruppenteilnehmer freuten sich die vier dreizehnjährigen Schlagzeuger Alexander Kurz, Aurel Perthel, Nicolas Kroll und Vincent Zahlen.


Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 21.06.2015

Entertainment mit Handbremse

Von Ekkehard Rüger

Der OVH verändert sich unter Timor Chadik. Man weiß nur noch nicht, mit welchem Ziel.

OVH Serenadenkonzert, WZPremiere für einen Dirigenten: Timor Chadik hatte zwar schon zuvor zwei Auftritt des Orchestervereins Hilgen geleitet, aber in Burscheid war er am Samstagabend in der Kirchenkurve zum ersten Mal live zu erleben. Foto: Nicole Haase.

Burscheid. Mehr als ein halbes Jahr ist Timor Chadik jetzt schon neuer Chefdirigent des Orchestervereins Hilgen (OVH). Doch dem Heimatort seines Orchesters hat er sich auf Umwegen angenähert: erst ein Konzert in Leichlingen, dann in Opladen, am Samstag nun das erste Mal Burscheid – beim 13. Serenadenkonzert in der Kirchenkurve.

Auch der Annäherungsprozess zwischen Dirigent und Orchester scheint noch im Gange. Man spürt, man hört, es ändert sich was. Es fällt aber noch schwer zu sagen, mit welchem Ziel. Mitunter geht das Ganze mit E-Bass und Keyboard in Richtung Big Band, was ein wenig auf der Hand liegen mag, weil Chadik inzwischen auch die Big Band der Bundeswehr leitet.

Musikalische Welt von Show und Entertainment

Überhaupt ist das Programm, aber das ist gewiss auch der Besonderheit einer kostenfreien Open-Air-Veranstaltung geschuldet, von der musikalischen Welt der Show und des Entertainments geprägt: „There’s no Business like Show Business“ gleich zum Einstieg, „Fly me to the Moon“ mittendrin und ansonsten viel Musical-Melodien.

Dabei setzt Chadik nun allerdings seinen Weg der politischen Positionierung fort, die er schon in Opladen begonnen hat: Rassismus und Kindesmissbrauch waren damals die Themen, jetzt wird der Auszug aus dem Musical „Miss Saigon“, eingeleitet vom beängstigenden Rattern der Vietnam-Hubschrauber, zum Sinnbild für die Flüchtlingsdramen der Gegenwart. Das ist eindrücklich, aber auch zunächst schwer zu schlucken, weil zwei Stücke zuvor Dirigentin Viola Wertgé in der Zugabe des Jungen Orchesters noch Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ in die Kirchenkurve geschmettert hatte.

Vielleicht symbolisiert dieses breite Spannungsfeld ganz gut, warum sich der letzte Showglitzer am Samstagabend nicht über die wieder voll besetzten Stuhlreihen legen mag: weil dem Auftritt des OVH diesmal etwas seltsam Unentschiedenes anhaftet. Kein hundertprozentiges Entertainment, aber auch kein wirkliches künstlerisches Risiko. Der Serenade fehlt zudem – gerade in der Fröstelatmosphäre eines ganz und gar nicht sommerlichen Abends – trotz der vielen bekannten Melodien ein richtig durchzündender Gassenhauer. Die Musical-Auszüge taugen da in ihren raschen dynamischen Wechseln nur bedingt und zu kurz als Anheizer.

Die Aufwärmrolle übernehmen beim Serenadenkonzert inzwischen schon traditionell die beiden Orchester der vereinseigenen Orchesterschule. Das seit Jahresbeginn erst wieder neu aufgestellte Juniororchester stellt dabei vor allem rhythmisch unter Beweis, dass das gemeinsame Probenwochenende in Prüm hörbare Früchte trägt.

Und das ältere Junge Orchester ist ja ohnehin schon länger und nicht erst seit dem jüngsten Wettbewerbserfolg auf dem Weg zur OVH-Nachwuchsschmiede. Das hört man sich gerne an und würde lieber noch ein weiteres Stück genießen, wenn dafür die schon häufiger an solchen Abenden zu beobachtende Neigung zur Wortlastigkeit mit all ihren Würdigungen, Belobigungen, Danksagungen und Wertschätzungen wieder etwas eingedämmt werden könnte.

 
 

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