Am 4. November 1876 wurde der „Oelberger Musikverein Eintracht“ in der damaligen Wirtschaft und Brauerei „Zum Oelberg“ (Burscheid Oelmühle) als Blasorchester gegründet. Am 5. Mai 1878 veranstaltete dieser Vorläufer des Orchestervereins Hilgen 1912 e. V. (OVH) im Hotel „Zur Post“ sein erstes eigenes Konzert.

Ein Großteil der Mitglieder des heutigen OVH entstammt der 1966 gegründeten Jugendmusikschule Burscheid, in der sich zahlreiche Berufsmusiker der Nachwuchs-Ausbildung widmen. Über den Weg der Burscheider Musikschule und des OVH fanden in den letzten Jahren viele der Musiker einen Platz in renommierten Berufsorchestern.

Seit den 70er Jahren nimmt der OVH regelmäßig an Orchester-Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene teil. Neben jährlichen Konzerten in Burscheid wird im In- und Ausland musiziert (u. a. Brasilien, Niederlande, Frankreich, Österreich, Italien, Tschechoslowakei), z. T. im Rahmen von Gemeinschaftskonzerten mit qualifizierten Orchestern anderer Länder. Die erste Schallplattenaufnahme erfolgte 1981.

Durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten konnte der OVH verschiedene ihm gewidmete oder auch vom Orchester selbst in Auftrag gegebene Werke zur Uraufführung bringen. So arbeitete man u. a. mit Anton O. Sollfellner (Wien), Henk van Lijnschooten (Niederlande), Paul Huber (Schweiz), Dirk Lötfering (Köln), Gerhard Stäbler (Duisburg), Wolfgang Florey (Wien) sowie Johannes Stert (Köln).

Wichtige Höhepunkte der jüngsten Orchestergeschichte waren die in 1997 und 2002 unternommenen jeweils 14-tägigen Konzertreisen nach Brasilien mit Konzerten in den Regionen São Paulo und Belo Horizonte vor ebenso zahlreichem wie begeistertem Publikum. In den Jahren 1997 und 1998 gab das Orchester im Opernhaus Köln zehn Aufführungen von „Peter und der Wolf“ (S. Prokofieff, Arr.: Johannes Stert). 1998/1999 erfolgten die Aufnahmen zur ersten CD mit „Atmospheres“ (John Golland), „Wesendonck-Lieder“ (Richard Wagner, Arr.: Johannes Stert, Sopran: Lilian Huynen) sowie „Peter und der Wolf“ mit Richard Kretzer, einem Jungen im Alter des Titelhelden und Mitglied des Orchesters, als Sprecher. 1999 spielte das Orchester im Kölner Schauspielhaus bei einer Veranstaltung der damaligen Kölner Kulturdezernentin Marie Hüllenkremer. Im Juli 2000 führte der Orchesterverein Hilgen an drei Abenden Carl Orffs „Carmina Burana“ im Kloster Andechs am Ammersee im Rahmen der dort jährlich stattfindenden Carl-Orff-Festspiele auf. Im Frühjahr 2018 spielte das Orchester im Rahmen der lit.COLOGNE ein Kinderkonzert „Max & Moritz“ im großen Sendesaal des Westdeutschen Rundfunks in Köln.

1996 wurde der OVH bestes deutsches Blasorchester beim 4. Deutschen Orchesterwettbewerb des Deutschen Musikrates in Gera und konnte diesen Erfolg im Jahr 2000 beim 5. Deutschen Orchesterwettbewerb in Karlsruhe und 2004 beim 6. Deutschen Orchesterwettbewerb in Osnabrück wiederholen. Beim Weltmusikwettbewerb in Kerkrade (Niederlande) 2001 wurde Deutschland einzig durch den Orchesterverein Hilgen 1912 e. V. (in der höchsten Leistungskategorie, der Konzertabteilung) vertreten.

Im Jahr 2003 startete das Orchester mit der neuen Programmreihe Serenadenkonzert/Neujahrskonzert. Als Kontrast zu den sinfonischen Kirchenkonzerten am Jahresende wird hierbei (im Sommer als Openair- Konzert im Zentrum von Burscheid bzw. zum neuen Jahr in unterschiedlichen Sälen) populärere Orchesterliteratur auf hohem Niveau präsentiert.

Im Sommer 2006 wurde die mittlerweile sehr erfolgreiche Konzertreihe „Musikus – das junge Programm des Orchestervereins Hilgen“ gegründet. Diese Veranstaltungsreihe entwickelt ein qualifiziertes, OVH-eigenes Team speziell für Kinder und Jugendliche.