Monat: Oktober 2015

„Domkonzert“ des OVH in Altenberg

Von innig bis großartig

Am Sonntag, den 8. November um 14.00 Uhr präsentiert der OVH unter der Leitung von Timor Oliver Chadik ein „romantisches“ Konzert mit Werken des ausgehenden 19. Jahrhunderts, von Kammermusik bis großer Bläsersinfonik, vom Originalwerk bis zur Bearbeitung.

So wird Richard Strauss‘ Frühwerk „Allerseelen“, ursprünglich nur für Singstimme und Klavier gesetzt, nun von rund 70 OVH-Musikern – von Tuba bis Piccoloflöte – aufgeführt, ohne dadurch seinen introspektiven Charakter zu verlieren. Als Kontrast dazu, ebenfalls von Richard Strauss: Die Serenade Es-Dur op. 7, ein kammermusikalisches Originalwerk für nur neun Bläser.

Klangvariationen

Zwei Programmpunkte führen über das Stilmittel der Variation durch die unterschiedlichsten Blasorchesterfarben: Während die „Variations on America“ Charles Ives‘ Vorliebe für Experimente bei Klang und Instrumentation demonstriert, wird es bei „Nimrod“ von Edward Elgar wieder inniger, soll dieser Part aus den Enigma-Variationen doch an den langsamen Satz von Beethovens Klaviersonate „Pathétique“ erinnern. Und schlussendlich bleibt sich der OVH natürlich treu und präsentiert mit „Elsas Zug zum Münster“ aus der Oper „Lohengrin“ wieder eine opulente Richard Wagner-Bearbeitung.

Seit 28 Jahren bestes Blasorchester in NRW

In „Lincolnshire Posy“ verarbeitete der Komponist Percy Aldridge Grainger Volkslieder, die er sich in England hatte vorsingen lassen – und portraitierte gleichzeitig mit dem musikalischen Charakter der sechs Sätze die Sänger und ihre Vortragsart. Mit „Nimrod“ und mit diesem facettenreichen Werk erspielte der OVH Ende September zum achten Mal in Folge den ersten Platz beim Landes-Orchesterwettbewerb. Am 8. November bietet sich in Altenberg also auch die Gelegenheit, den Wettbewerbsvortrag noch einmal zu erleben.

Konzerte zum Hören, Sehen und Mitmachen

Es ist nichts Neues, dass Musik Gefühle und Erinnerungen freisetzt – wenn sie z. B. an einen Urlaub, ein Fest oder auch an einen lieben Menschen erinnert. Auch im Leben des Evangelischen Altenzentrums Burscheid spielt Musik eine große Rolle.

Im Frühjahr 2016 beschreitet das Haus gemeinsam mit dem OVH neue Wege. Die Bewohner und auch alle Burscheider sind herzlich eingeladen zu den Konzerten im Altenzentrum verschiedener kleiner OVH-Ensembles. Insgesamt sind drei Aufführungen geplant, bei denen es eben nicht nur ums Zuhören geht: Das Publikum wird aktiv in das musikalische Geschehen einbezogen durch Mitsingen, Mitklatschen und Mitmusizieren. Konzipiert und moderiert werden die Konzerte von der OVH-Flötistin Annette Willuweit. Dank ihrer beruflichen Erfahrung als Musiklehrerin sowie durch ein zusätzliches Studium „Musikvermittlung und Konzertpädagogik“ an der Musikhochschule in Detmold hat sie für den OVH und andere Ensembles schon zahlreiche ähnliche Projekte erfolgreich entwickelt.

Ort: Evangelisches Altenzentrum, Auf der Schützeneich 6, Burscheid

Die Konzertreihe wird gefördert von der Burscheid-Stiftung der Kreissparkasse Köln.

Erster Platz beim Landesorchesterwettbewerb 2015

…hat der OVH sich den Titel als bestes sinfonisches Blasorchester in NRW geholt – das macht eine „Amtszeit“ von 28 Jahren!

Akribisch vorbereitet durch den Chefdirigenten Timor Oliver Chadik fuhr der OVH mit rund 70 Musikern nach Duisburg, spielte sich im Probenraum der Duisburger Philharmoniker 30 Minuten ein, setzten sich auf die Bühne – und errang 24,5 von 25 Punkten. Dazu Chadik, der erstmals mit dem OVH an einem Wettbewerb teilnahm: „Als Wettbewerbs-Neuling war ich das erste Mal seit langem vor dem Auftritt etwas aufgeregt. Aber dann hat das Orchester wunderbar gespielt. Es hat heute Nachmittag einfach unglaublich Spaß gemacht zu musizieren.“ Auch das Publikum zeigte sich begeistert und konnte den OVH im abendlichen Preisträgerkonzert gleich noch einmal erleben.

Der vom Deutschen Musikrat veranstaltete Orchesterwettbewerb wird nächstes Jahr auf Bundesebene fortgesetzt. Natürlich haben sich die Musiker auch für die nächste Runde, die im Mai in Ulm stattfinden wird, große Ziele gesetzt – bleiben aber zurückhaltend: „Wir haben in den letzten Jahren die anderen Orchester auf einem immer höheren musikalischen Niveau erlebt, viele gute Blasorchester liegen in der Wertung sehr nah beieinander.“ Damit ist klar, dass die nächsten Monate mit intensiver Probenarbeit gefüllt sind – begleitet von der Vorfreude auf das Wiedersehen mit bekannten und geschätzten Bläserkolleg/innen aus ganz Deutschland.“