Von Göttern und Gestirnen
„Die Planeten“ von Gustav Holst für sinfonisches Blasorchester
Am Samstag, den 20. Mai um 19 Uhr lädt der Orchesterverein Hilgen (OVH) unter der Leitung von Timor Oliver Chadik zu seinem jährlichen Konzert im Bürgerhaus Bergischer Löwe (Bergisch Gladbach) ein. Das mehrfach preisgekrönte sinfonische Blasorchester aus Burscheid präsentiert als Hauptwerk die effektvolle Suite „Die Planeten“ von Gustav Holst, entführt das Publikum in ferne Galaxien mit der „Music of the Spheres“ von Philip Sparke und musiziert Richard Wagners beeindruckenden „Einzug der Götter in Walhall“.
Sieben Pauken, zwei Harfen, Klavier, Celesta, Röhrenglocken und weitere musikalische Schwergewichte: Vor dem nächsten OVH-Konzert bedarf es eines 7,5-Tonners für den Instrumententransport, damit die über 70 Musiker*innen ihr Publikum in die unendlichen Weiten des Weltalls entführen können.
Von sphärisch bis monumental
Gustav Holst (1874 – 1934) war einer der ersten großen britischen Komponisten, der Originalwerke für sinfonisches Blasorchester verfasste. Seine erfolgreiche Suite „The Planets“ beschreibt sieben Planeten unseres Sonnensystems: Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Die Musik spannt einen dicht erzählten Bogen vom Kriegsgott Mars mit monumentalem Orchester-Sound über die Frieden und Schönheit verkörpernde Venus bis zu den sphärischen Klängen von Neptun, „der Mystische“, mit dem die Zuhörer*innen die Grenzen des bekannten Universums verlassen. Dieses brillant instrumentierte Meisterwerk der Programmmusik war Inspiration für zahlreiche Filmmusiken – und liefert auch heute noch die Grundlage für großartiges Kopfkino im Konzertsaal.
Urknall und Sternschnuppen
Der Komponist Philip Sparke (*1951) legte in die „Music of the Spheres“ all seine Faszination für das Universum und dessen Ursprünge. Der Titel greift die aus der griechischen Antike stammende, auf Pythagoras zurückgehende Idee der „Sphärenmusik“ auf: Der Kosmos ist eine mathematisch geordnete Gesamtheit, dessen Gesetzmäßigkeiten sich denen der Musik fortsetzen. Durch die Bewegung der Himmelskörper entstehen sechs Töne, die einen harmonischen, für Menschen aber nicht hörbaren Zusammenklang ergeben. Diese sechs Töne nahm Sparke als Basis für seine Komposition – die jedoch eher ungeordnet beginnt, nämlich mit der Erschaffung von Raum und Zeit durch den Urknall. Es folgt ein Feuerwerk an Asteroiden, Supernovas und Sternschnuppen einschließlich der Erschaffung unserer Erde. Fazit: Sinfonische Blasmusik macht es möglich – 13 Milliarden Jahre energiegeladenes Universum in rund 18 Minuten Musik!
„Göttliches“ Finale
Das Konzert endet, ebenso wie die Oper „Das Rheingold“, der Vorabend zu Richard Wagners (1813 – 1883) „Der Ring der Nibelungen“, mit der Szene „Einzug der Götter in Walhall“, die von Timor Oliver Chadik, dem musikalischen Leiter des Orchestervereins Hilgen, für sinfonisches Blasorchester arrangiert wurde.