30 MINUTEN, 25 PUNKTE – UND DER ELFTE SIEG IN FOLGE
Am Samstag, den 14. September gegen 16 Uhr war alles vorbei: Nach vielen Monaten der Vorbereitung hatte der Orchesterverein Hilgen (OVH) unter der Leitung von Timor Oliver Chadik zum elften Mal am
Landesorchesterwettbewerb teilgenommen…
… und die letzten Töne des leidenschaftlich vorgetragenen Wertungsspiels waren tosend durch
den Saal gerauscht. Doch zunächst blieb es noch spannend, denn das Ergebnis wurde erst abends verkündet.
Mit seinen rund 80 Musikerinnen und Musikern aus Burscheid und Region präsentierte sich der OVH im knapp 1.000 Personen fassenden Konzertsaal des Anneliese Brost Musikforums Ruhr (Bochum), sonst Heimstatt der Bochumer Symphoniker. Um 14 Uhr sammelte sich das Orchester im Einspielraum, packte aus, spielte sich warm. Um 15 Uhr durfte die Bühne betreten werden: Das umfangreiche Schlagzeuginstrumentarium wurde aufgebaut, alle nahmen Platz, Vorfreude und Anspannung lagen in der Luft. Mit dem Einspielstück, einem Arrangement von „Ases Tod“ aus der Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg (Bearbeitung: Timor Chadik), wurde die Raumakustik getestet. Um 15:30 Uhr dann nahm die vierköpfige Fachjury Platz, es wurde still, und mit höchster Konzentration begann der OVH seinen musikalischen Vortrag des knapp dreißigminütigen Werks „El Jardín de las Hespérides“ des spanischen Komponisten José Suñer Oriola.
Martin Mudlaff, 1. Vorsitzender des OVH: „Da sitzen 81 Menschen als musikalische Gemeinschaft auf der Bühne und erschaffen Gänsehaut-Momente. Das bewegt selbst die altgedienten OVH’ler, von denen manche schon seit Jahrzehnten miteinander proben und konzertieren. Besonders dankbar sind wir, dass auch unser Nachwuchs an diesem großartigen Erlebnis und Erfolg mitgewirkt hat!“.
Und tatsächlich saßen auf der Bühne acht jugendliche Orchestermitglieder, die erst vor wenigen Monaten in den OVH aufgenommen wurden, nachdem sie an der Musik- und Orchesterschule Burscheid (MOSB) sowie in den Vororchestern des OVH ausgebildet wurden – einige von ihnen echte „OVH-Kinder“, die gemeinsam mit ihren Eltern in die Probe kommen. Ihnen und allen Mitwirkenden galt der begeisterte Applaus des fachkundigen Publikums und die noch im Nachhinein aus den Reihen der Jury ausgesprochene Gratulation zu einem „grandiosen Auftritt“.
Beim abendlichen Abschlusskonzert des Wettbewerbstages wurde schließlich das Ergebnis bekannt gegeben: 1. Platz mit Höchstpunktzahl! Damit verbunden ist die Weiterleitung des OVH als Vertreter NRWs zum Deutschen Orchesterwettbewerb, welcher – dann auf Bundesebene – nächstes Jahr im Juni in Mainz ausgetragen wird.
Der Landesorchesterwettbewerb (LOW) findet seit 1987 alle vier Jahre in einer jeweils anderen Stadt Nordrhein-Westfalens statt und wird für Amateur-Orchester in den unterschiedlichsten Besetzungen ausgeschrieben. Die jeweils Besten ihres Landes treten im Folgejahr beim „Deutschen Orchesterwettbewerb“ auf Bundesebene gegeneinander an. Der OVH konnte nun alle elf Austragungen auf Landesebene ausnahmslos für sich entscheiden.